Page 20 - Blutritt Weingarten 2017
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Blutritt in Weingarten
Zeittafel
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Weg des Heiligen Blutes nach Weingarten
Jesus Christus stirbt in Jerusalem am Kreuz.
Unter den zahlreichen Schaulustigen die der Kreuzigung beiwoh- nen, befindet sich der römische Soldat Longinus. Dieser Soldat wurde, wie historische Quellen vermuten lassen, zur Kreuzigung befohlen, da er Teil der römischen Exekutive war.
Jesus Christus blutete am Kreuz aus vielen Wunden. Longinus sammelte das Blut, das aus einer Seitenwunde auf die Erde fiel. Er tat dies, nachdem ihm ein plötzlicher Moment der Erleuchtung widerfahren war.
Später bekannte sich Longinus zum Christentum. Er wurde des- wegen verfolgt. Bei seiner Verfolgung begab er sich nach Kappa- dokien.
Heute findet sich in Weingarten, zu Ehren und zum Gedenken an den Soldaten und römischen Legionär Longinus, der Longi- nusbrunnen oberhalb der Basilika.
Viele Jahre sind seit der Kreuzigung vergangen. Es war wohl ein Gegengeschenk aus Konstantinopel, wodurch die Stadt Mantua die Gebeine des „Heiligen Longinus“ und die Reliquie des kostba- ren Blutes erhielt.
Mantua wird ein Jahr lang von den Langobarden belagert. Alle Reliquien werden an einem geheimen Ort versteckt und vergessen.
Erste Wiederentdeckung der Reliquie: Papst Leo III. (795 – 816) und Karl der Große (768 – 814) prüften die Blut-Reliquie.
Mantua wurde durch ungarische Heere belagert. Die Blut-Reliquie wurde geteilt und danach sicher versteckt. Der größere Teil wurde zusammen mit den Longinus-Reliquien im Garten des Andreashos- pitals vergraben, der kleinere Teil in der alten Kirche des heiligen Paulus in der Nähe der Kathedrale (aufgefunden 1479).
Zweite Wiederentdeckung des größeren Teils der Blutreliquie und der Gebeine des heiligen Longinus in Mantua.
Papst Leo IX. (1049 – 1054) beruft eine Kirchensynode nach Mantua ein und will die Reliquie des kostbaren Blutes nach Rom mitneh- men. Wegen des Widerstandes der Mantuaner kommt es zur Tei-
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