Page 13 - Blutritt Weingarten 2017
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Historisches
damals vorübergehend auf der Wald- burg, von Prämonstratensern aus Wei- ßenau bewacht und verehrt, ein Asyl gefunden hatte. Das Reliquiar besteht aus einem Doppelkreuz. Der obere
Teil ist kleiner und schmäler und zeigt heute in farbigem Emaille Christus
am Kreuze. Der untere Teil erscheint jedoch breiter. Die Reliquie wird von einem hufeisenförmigen Bergkristall eingefasst, der in seiner jetzigen Form aus dem Jahr 1736 stammt, sich nach unten hin verjüngt und der von einem fünffachen Rahmen umgeben ist.
Jene beiden Reliquiare von Abt Ber- thold (1200-1232) und von Abt Sebas- tian Hyller aus dem Jahr 1736, kost- baren Diamanten geziert, sind nicht mehr vorhanden. Letzteres übernahm 1809 die württembergische Finanzver- waltung und stellte dafür ein kupfer- vergoldetes mit nicht sehr wertvollem Schmuck zur Verfügung. Das derzeitige Reliquiar wurde 1956 angefertigt und dem Kloster gestiftet.
Das heutige beim Blutritt mitge- führte goldene Reliquiar lässt auf der
Vorderseite kostbare Edelsteine in weiß, rot und blau erstrahlen, während auf der Rückseite grün, weiß und gold vorherrschen. An den unteren Teil des Kristalls schließen sich zwei schmale Querrechtecke mit den Worten „San- guis Christi - Blut Christi“ an. Mit dem unteren Längsbalken ist ein golde-
nes Hufeisen mit Weintrauben, dem Wappen Weingartens, das sich nach oben hin verjüngt, verbunden. Eine Kette mit drei Ringen fügt sich an. Sie dienen der Sicherheit von Reiter und Reliquie. Sollte sich das Pferd des Hei- lig-Blut-Reiters aufbäumen, hoch- oder durchgehen und den Reiter zu Fall brin- gen, geht die Reliquie nicht verloren.
Heilig-Blut-Reiter
Am Blutfreitag selbst beginnt dann
ab ca. 6 Uhr morgens die Reitermesse in der Basilika und gegen 7 Uhr der Blutritt. Die Reliquie, eingearbeitet in ein mit Edelsteinen besetztes Kreuz, wird vom Heilig-Blut-Reiter mitgeführt,
Die Reliquie
Blutreiter bei der Aufstellung
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